Je früher die Schoko-Nikoläuse die Supermarktregale füllen, desto weniger mag sich bei uns die Vorfreude auf das Fest einstellen. Und auch der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ist doch Jahr für Jahr immer wieder nur derselbe. Ein wenig Abwechslung wäre da schön, um wieder so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Wie gut, dass viele unserer europäischen Nachbarn Bräuche haben, die wir hierzulande gar nicht kennen. Wer in der Adventszeit einen Wochenendtrip ins europäische Ausland unternimmt, kann nicht nur kurz vom Vorweihnachtsstress abschalten, sondern lernt auch ganz neue Traditionen kennen. Hier sind die schönsten Weihnachtsbräuche in anderen Ländern.
Es muss nicht immer der Nürnberger Christkindlmarkt sein. Ganz nah an der deutsch-französischen Grenze und mit dem Auto gut zu erreichen ist das Elsass, das in der Vorweihnachtszeit in besonders festlichem Licht erstrahlt. Alles ist stimmungsvoll weihnachtlich geschmückt und selbst in den kleinsten Dörfern finden urige Weihnachtsmärkte statt.
Besonders die Hauptstadt der Region zieht dann die Besucher an: Straßburg nennt sich selbst „Capitale de Noël“ – Weihnachtshauptstadt. Und das völlig zu Recht: In der historischen Altstadt findet nämlich der älteste Weihnachtsmarkt Frankreichs statt. Zwischen Glühwein, gebrannten Mandeln und allerlei kunstvoll gestalteter Weihnachtsdeko werden die Kinder entweder von Père Noël (dem französischen Weihnachtsmann) fürs Artigsein belohnt oder von Hans Trapp, dem elsässischen Pendant zu Knecht Ruprecht, zurechtgewiesen oder gar in einen Sack gesteckt.
Die Elsässer beanspruchen übrigens die Erfindung der Christbaumtradition für sich. Der erste geschmückte Baum soll im Jahr 1539 im Wahrzeichen der Stadt aufgestellt worden sein, dem Straßburger Münster.
In Italien beginnt die Vorweihnachtszeit offiziell an Mariä Empfängnis, dem 8. Dezember. Ab dann stehen allerorts vor allem kulinarische Genüsse, aufwendig gestaltete Krippen und herrlich geschmückte Feste auf dem Programm.
Am südlichsten Zipfel, auf der Insel Sizilien, wird am 13. Dezember das Fest der Heiligen Santa Lucia begangen, das sonst vor allem in Schweden und anderen skandinavischen Ländern zelebriert wird. Ähnlich wie unser Nikolaus bringt sie den Kindern Süßigkeiten und kleine Geschenke. Auf den Straßen wird nach der Heiligenprozession mit Köstlichkeiten wie „Arancine“ (gefüllte Reisbällchen) oder dem süßen Adventsnaschwerk „Torrone dei Poveri“ ausgiebig gefeiert. Dies verkürzt das Warten auf Weihnachten und auf die Geschenke, die meist vom italienischen Weihnachtsmann Babbo Natale am 25. Dezember gebracht werden.
Was in Deutschland der Nikolaus ist, ist in Italien die Hexe Befana. Die lässt sich mit den Geschenken allerdings etwas Zeit und kommt erst am 6. Januar. Der Legende nach hat die liebe Hexe Befana den Stern von Bethlehem verpasst und damit auch die Bescherung des Jesuskindes durch die heiligen drei Könige. Seither macht sie sich jedes Jahr auf die Suche nach dem Christkind. Dabei kommt sie mit ihrem Besen durch die Schornsteine geflogen und füllt nicht die Stiefel, sondern die Socken der Kinder mit Süßem und Geschenken.
Das in den Polarregionen am nächtlichen Himmel auftretende Nordlicht, die Aurora borealis, einmal live zu erleben, steht bei vielen ganz oben auf der Wunschliste. Da ist es doch die beste Idee, sich diesen Wunsch zu Weihnachten zu erfüllen. Auf Island ist die Chance, einen Blick auf das wundersame Himmelsspektakel zu erhaschen, in der Weihnachtszeit nämlich besonders groß. Wer dies mit dem Besuch einer heißen Quelle wie den Mývatn Nature Baths verbindet, muss dabei noch nicht einmal Frostbeulen an den Zehen fürchten.
Vielleicht schaut ja auch einer der 13 Weihnachtstrolle vorbei: Die sogenannten Jólasveinar (etwa „Weihnachtsgesellen“) übernehmen auf Island ab dem 12. Dezember die Rolle des Weihnachtsmannes. Von den Bergen östlich des Sees Mývatn steigt täglich einer der verschrobenen Trolle herab, um den artigen Kindern Süßigkeiten und den unartigen eine Kartoffel in die Schuhe zu stecken.
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